Das Beratungskonzept

Der Fokus-Naturtag basiert auf einem Beratungskonzept, das einerseits ein sinnvolles Gerüst bietet, um die Beratung konstruktiv zu gestalten, aber anderseits individuell angepasst werden kann, wie es den Bedürfnissen des Betriebes entspricht.
Das innovative Kernstück des Fokus-Naturtags ist die gemeinsame Erstellung eines Plakats oder Hefts. Diese Dokumentation hält die diskutierten Maßnahmenvorschläge fest. Die Ergebnisse der Beratung werden somit nicht in Form eines Protokolls festgehalten, sondern mit Fotos und Kurztexten dokumentiert. Hintergrundinformationen gibt es im Anschluss zusätzlich als Infoheft. Dieses wird mit Hilfe der Fokus-Naturtag-Datenbank erstellt.
Wichtiger Bestandteil des Fokus-Naturtags ist natürlich die Feld- und Hofbegehung. Je nach Betriebsgröße und Lage der Flächen können nur Ausschnitte des Betriebs in den Fokus genommen werden. Welche inhaltlichen Schwerpunkte gesetzt werden, hängt an der Ausrichtung des Betriebs und dennoch gibt es einen festen Rahmen an Themen, die in jedem Fokus-Naturtag vorkommen müssen.

Wie läuft ein Fokus-Naturtag ab?

Wie läuft ein Fokus-Naturtag ab?

Im Vorfeld des Fokus-Naturtags führt der Berater ein ausführliches Telefonat mit dem Betrieb (ca. 30 Minuten). Mit Hilfe eines Telefonfragebogens werden Wünsche, Ziele, Schwerpunkte, offene Fragestellungen etc. des Betriebs festgehalten. Der Ablauf des Fokus Naturtags wird besprochen. Nach Möglichkeit stellt der Betrieb Karten oder Luftbilder der Betriebsflächen zur Verfügung.
Der Ablauf eines Fokus-Naturtags gliedert sich immer in zwei Hauptteile: die Begehung der Wirtschaftsflächen und der Hofestelle und anschließend die Dokumentation der Ergebnisse in Form eines Plakats oder Hefts.
Verlässt der Fokus-Naturtagberater den Hof, hält der Betrieb das fertige Plakat oder Heft in seinen Händen.
Im Anschluss an die Beratung erarbeitet der Berater mit Hilfe einer Datenbank ein Infoheft. Das Heft beinhaltet Umsetzungs- und Hintergrundinformationen zu allen Naturschutzmaßnahmen, die auf dem Plakat  (im Heft) festgehalten wurden.

Wie viel Zeit muss ein Betrieb dafür einplanen?

Wie viel Zeit muss ein Betrieb dafür einplanen?

Die absolute Untergrenze für die Durchführung eines Fokus-Naturtags sind vier Stunden. Normalerweise werden vier bis sieben Stunden für einen Fokus-Naturtag benötigt. Je nach Flächenausstattung können detaillierte Maßnahmen diskutiert oder allgemeiner Naturschutzthemen angesprochen werden.
Der Berater gestaltet den Fokus-Naturtag entsprechend der individuellen Zeitabsprache und hinsichtlich der erwünschten Themen für den Betrieb aus.

Was beinhaltet ein Fokus-Naturtag?

Was beinhaltet ein Fokus-Naturtag?

Ein Fokus-Naturtag kann auf Grund der zur Verfügung stehenden Zeit kein ausführlicher Naturschutzgesamtplan werden, der im Detail eine Bestandsaufnahme, Bewertung und anschließend Maßnahmenvorschläge beinhaltet. Ebenso wenig ist der Fokus-Naturtag nur eine Beratung zu einem einzelnen ausgewählten Thema.
Der Fokus-Naturtag hat die Intention, den ganzen Betrieb wahrzunehmen und eine Gesamtüberschau zu schaffen.
In einer Fokus-Naturtagberatung sind vier Themengebiete als Bertungsbestandteile vorgegeben. Jeder dieser Teilbereiche muss vorkommen - die Schwerpunktsetzung hängt jedoch vom einzelnen Betrieb ab.
Vorgegebene Themenschwerpunkte:

  • Agrarumweltprogramme und andere Naturschutzfördermöglichkeiten
  • Ideen für konkrete Naturschutzmaßnahmen auf dem Betrieb (mit und ohne Förderung)
  • Informationsweitergabe und Sensibilisierung für die wichtigen Biodiversitätsaspekte des Betriebs
  • Cross-Compliance relevante Aspekte im Hinblick auf Biodiversität, sowie Greening

Dem Berater stehen einlaminierte Bildkarten mit Fotos und Informationen  zur Verfügung, die es ermöglichen einzelne Aspekte anschaulich zu erläutern. So kann beispielsweise der Entwicklungszyklus der Feldlerche und die dadurch entstehenden Konflikte mit der Bewirtschaftung erläutert werden.

Welcher Strauß an Naturschutzmaßnahmen wird diskutiert?

Welcher Strauß an Naturschutzmaßnahmen wird diskutiert?

Der "Blumenstrauß" an möglichen Naturschutzmaßnahmen ist groß.
Welche Naturschutzmaßnahmen zu einem Betrieb passen, hängt vor allem an der Ausrichtung des Betriebs und vom Bewirtschafter ab.
Welche konkreten Naturschutzideen diskutiert werden, hängt also immer stark vom Betriebsleiter und seinen Möglichkeiten ab. Nur die im Einvernehmen mit dem Landwirt diskutierten Maßnahmen werden auch festgehalten.
Der Fokus-Naturtag gliedert die große Fülle an möglichen Maßnahmen in sieben Teilbereiche:
Acker – Grünland – Strukturelemente – Streuobst – Wald – Hofstelle - Sonstiges
Beispiele für Themen und Naturschutzmaßnahmen aus der ersten Testphase des Fokus-Naturtages 2013 finden sich im Bereich Testbetriebe.

Was ist das Ziel eines Fokus-Naturtags?

Was ist das Ziel eines Fokus-Naturtags?

Der Fokus-Naturtag ist ein Angebot für Landwirte, die gerne mehr über ihre Biodiversität auf dem Betrieb erfahren wollen.

Landwirte, die einmal die Brille wechseln möchten und mit dem Blickwinkel des „Naturschutzes“ den Betrieb betrachten wollen, erhalten eine fundierte Beratung.

Grundsätzliches Ziel des Fokus-Naturtags ist somit die Sensibilisierung und Informationsweitergabe. Gleichzeitig soll der Fokus-Naturtag für jeden Betrieb in ganz konkrete Maßnahmenvorschläge münden. Welche Naturschutzmaßnahmen sind für den Betrieb realistisch und umsetzbar? Diese werden auf dem Fokus-Naturtag Poster oder im Heft festgehalten.

Warum und wie werden die Ergebnisse sofort dokumentiert?

Warum und wie werden die Ergebnisse sofort dokumentiert?

Herzstück der Fokus-Naturtagberatung ist das gemeinsame Festhalten der Ergebnisse durch den Berater und die Teilnehmer des Hofs. Hierfür stehen professionelle Materialien zur Verfügung, die es ermöglichen ein optisch sehr ansprechendes Plakat oder Heft zu gestalten.

Der Fokus-Naturtag baut darauf, dass eine gemeinsame Visualisierung und dadurch auch nochmals Konkretisierung der diskutierten Maßnahmenideen sofort vor Ort viel wirkungsvoller ist, als eine Nacharbeit des Beraters im Büro. Der Fokus-Naturtagberater verlässt somit den Hof erst wenn die Ergebnisse bunt und anschaulich an der Wand hängen.

Für die Umsetzung dieser Methodik verwendet der Fokus-Naturtagberater eine Kamera, mit der er bei der Feld- und Hofbegehung von allen Flächen oder Orten Fotos macht über die diskutiert wurde. Mit Hilfe eines Fotodruckers werden die Fotos sofort im Anschluss ausgedruckt und auf selbstklebende Maßnahmenkarten geklebt. Anschließend wird auf die Maßnahmenkarte in kurzen Stichpunkten der Ort und die Idee für die Maßnahme geschrieben. Mit Sonderzeichenklebern wird auf bestimmte Aspekte wie Finanzierung von Maßnahmen oder rechtliche Hintergründe aufmerksam gemacht. Tier- und Pflanzenbuttons ermöglichen es zusätzlich, eine Naturschutzmaßnahme auch mit den profitierenden Tieren oder Pflanzen zu verknüpfen.

Die beschrifteten und beklebten Maßnahmenkarten können zum Schluss entweder auf ein Plakat oder in ein Heft geklebt werden. Diese sind mit dem Hofnamen und einem individuellen Impressum versehen.

Ergänzend zu der Dokumentation erhält der beratene Betrieb ein individuelles Infoheft, das Hintergründe zu den Maßnahmen und viele wertvolle Tipps zur praktischen Umsetzung, rechtlichen Aspekten und zur Förderung enthält. Zur Erstellung des Infoheftes steht dem Berater eine Datenbank zur Verfügung.